Schlupfwespen

Gärtnern mit der Natur heißt, die Natur zu kennen und zu wissen was sie im Stande ist zu leisten. Gerade wenn es um Schädlingsbekämpfung geht, vertrauen wir der enormen Leistung unserer Natur nicht so oft, wie wir es eigentlich tun sollten. Daher möchte ich hier eine kleine Reihe ins Leben rufen, die dir die kleinen Superhelden der Natur vorstellt. Ich werde dir erzählen, wozu die kleinen Helden in der Lage sind und wie du sie in deinen Garten locken kannst. Beginnen möchte ich meine kleine Reise mit den Schlupfwespen.

Die wenigsten von uns werden sie wohl schon mal bewusst wahrgenommen haben, denn die Tierchen sind doch ziemlich klein und unscheinbar, teilweise erreichen sie nicht einmal die Größe von einem Millimeter. Sie sind also wirklich winzig. Tatsächlich sind sie auch keine echten Wespen und stechen können sie dich auch nicht. Also keine Sorge, die Tierchen sind vollkommen harmlos.

Was macht diese Tierchen und wie helfen sie mir damit?

Sicher wirst du bereits bemerkt haben, dass so eine winzige Wespe wohl kaum den direkten Kampf mit einer Blattlaus gewinnen kann. Wie also sollen diese Tier mir bei der Schädlingsbekämpung helfen? Die Schlupfwespen sind parasitäre Insekten, das heißt sie legen ihre Eier in diverse Schädlinge. Diese werden dann von den schlüpfenden Larven gefressen. Je nach Art der Schlupfwespe dienen Blattläuse, Schildläuse oder weiße Fliegen als Wirte. Sogar im Haus lassen sie sich gegen Motten und Co. einsetzten. Du siehst also, die Schlupfwespe hat einen näheren Blick verdient.

Wie komme ich zu Schlupfwespen im Garten?

Eines vorweg, Schlupfwespen kommen natürlich in der Natur vor und durch einen biologischen Garten kannst du sie ganz einfach anlocken und musst sie nicht zwangsweise als Larven im Internet bestellen. Frei nach dem Motto “Tiere pflanzen” von Ulrike Aufderheide. Die Schlupfwesten selber ernähren sich vom Nektar und Pollen von Doldenblütern. Dazu gehören zum Beispiel die Wilde Möhre, die in keinem Naturgarten fehlen sollte. Auch Dill, Fenchel und Kerbel sind im Gemüsegarten oft vertreten. Wenn du also einige der Pflanzen zur Blüte kommen läßt, bedanken sich diese nicht nur mit Saatgut fürs Folgejahr, sondern locken auch nützliche Insekten an. Auch im Saudenbeet gibt es hübsche Vertreter der Doldenblüter. Die Sterndolde ist eine besonders attraktive Kandidatin .

Um den Schlupfwespen auch eine Möglichkeit zur Überwinterung zu bieten, reicht es größere Stauden über den Winter stehen zu lassen und mit etwas Todholz für Unterschlupf zu sorgen. Einige Arten überwintern als Puppe im Wirt. Wer also beim Obstbaumschnitt Blattlausmumien findet, sollte die Äste bis ins Frühjahr liegen lassen und nicht entsorgen, denn dort wachen die kleinen Schlupfwespen und warten darauf zu schlüpfen und ihre Eier in die nächste Blattlausherde zu legen.

Die Schlupfwespen reagieren empfindlich auf Insektizide. Auch ölhaltige natürliche Spritzmittel schaden den Tieren, denn unter der Ölschicht ersticken nicht nur die Schädlinge, auch die Nützlinge über leben diese Behandlung nicht. Möchtest du also mit Nützlingen im Garten arbeiten, solltest du auf jede Art der Einmischung verzichten. Manchmal ist es schwierig nichts zu tun, vor allem wenn die Blattläuse kommen. Aber je wenige du dagegen unternimmst, umso mehr natürliche Fressfeinde lockst du an. Und die kümmern sich dann ganz alleine um dein Schädlingsproblem.

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