Gärtnern auf kleinem Raum ist eine Herausforderung. Vor allem dann, wenn du eine ganze Lister voller Wünsche und Ideen hast, die du gerne umsetzten möchtest. Mir stehen für diese Wünsche ein Grundstück von unter 400 qm zur Verfügung obwohl ich sicher auch 2000 qm füllen könnte. Davon nimmt das Hause eine Fläche von ca. 100 qm ein. Von den also knapp 300 qm die übrig bleiben, hat eine Fläche für die Feuerwehr befahrbar zu bleiben (sehr bedauerlich). Der Raum der zur freien Verfügung steht, ist also knapp bemessen.
Die Terrasse im Norden
Was nach verrückter Entscheidung klingen mag, stellt sich nach näherer Betrachtung als wahrer Segen heraus. Unser Haus zeigt in Richtung Süden zu einer viel befahrenen Umgehungsstraße. Vor dieser sind wir zwar durch ein Haus und einen Erdwall einigermaßen geschützt, aber Hand aufs Herz, wer klotzt schon gerne auf einen Erdwall?
In Richtung Norden hingegen haben wir eine bildhübsche kleine Streuobstwiese. Trotz Nordterrasse haben wir im Sommer bis mittags Sonne, dannach verschwindet sie bis zum Abend hinterm Haus, um pünktlich zur Abendessenszeit wieder auf der Terrasse zu erscheinen. Tatsächlich lässt es sich so im Sommer den ganzen Tag auf der Terrasse aushalten, auch ohne Sonnenschirm und Co. Da im Oberbergischen aber weniger die Sonne das Problem im Sommer darstellt sonder eher der Regen, verfügen wir seit einiger Zeit über einen uns vor eben diesem schützenden Pavillon.
Im Schattengarten
Pflanzentechnisch ist diese Terrasse natürlich eine gewisse Herausforderung, der ich mich letztes Jahr versucht habe intensiv zu stellen. Bisher ist hier im Beet ein hübscher Mix aus schattenliebenden Pflanzen und Heidelbeeren zu finden. Tatsächlich ist es aber nach wie vor ein Versuchsbeet. Hier wird getestet was funktioniert und was leider nicht funktioniert.
Hauseingang und Vorgarten
Im Süden liegt unser Hauseingang und somit der Vorgarten. Diesen haben wir mit einem Kastanienzaun umrandet und den leichten Hang mit einer Natursteinmauer abgefangen. Hier steht ein kleiner Apfelbaum umrandet von einem üppig gefüllten Staudenbeet. Auch im Staudenbeet welches sich dann jährlich ein wenig verändert. Der Gärtner kennt es, ein Beet ist niemals fertig. Wie überall im Garten, habe ich auch hier eine kleine Sitzecke eingerichtet. Je nach Jahreszeit und Temperatur kann man so ums Haus wandern und seine bevorzugte “Klimazone” besuchen.
Gemüsegarten
Im Westen schließlich habe ich meinen Gemüsegarten. Er ist so gelegen, dass unsere Hündin dort keinen Zugriff hat. Sie ist wenn es um Gemüse geht ein echtes Schleckermäulchen. Dieses Jahr wurde dieser Bereich mit einer Mauer aufgefangen, so dass der etwas abschüssige Teil nun eben ist. An dieser Wand haben wir auch einen kleinen Gartenschrank für alle nötigen Utensilien. Meinen Gemüsegarten lege ich in Mischkultur an. Einerseits passt so wirlich eine Menge auf die Beete, andererseits habe ich sehr viel weniger Arbeit mit Unkraut und ganz nebenbei sieht es einfach hübsch aus.
Hier in diesem Bereich habe ich auch eine Regentonne, der Gemüsegarten wird also rein durch Regenwasser gegossen, wenn es denn genug regnet (was im Oberbergische ganz gut klappt). Der Komposter hat hier auch eine schattige, versteckte Stelle gefunden. Und am Fuße der Mauer wachsen meine Beerensträucher, welche im Sommer von einer kleinen Wildblumenwiese umrandet sind. Dieses Jahr kam in dieser Ecke auch ein Steinhaufen mit Totholz dabei. Nach und nach möchte ich ihn mit Wildblumen zuwachsen lassen, in der Hoffung dass sich hier vielleicht auch ein wenig wildes Leben einnisten kann.
Worauf ich im Garten Wert lege
Soweit es möglich ist, soll mein Garten natürlich zur Selbstversorgung im Sommer dienen. Hier sind in kleinen Gärten gewisse Grenzen gesetzt. So kann ich mir keine 10 Obstbäume in den Garten pflanzen, wohl aber ein paar Zwergobstbäume in Kübeln halten. Die Menge die wir dadurch ernte ernährt unsere Familie nicht, aber es macht Freude selbst Gezogenes zu ernten und unsere Kinder bekommen so eine gewisse Vorstellung, mit wieviel Arbeit der Gewinn von Lebensmitteln verbunden ist.
Meine Gemüsegarten lege ich in Mischkultur an. Dadurch nutze ich den Platz der Beete optimal und die verschiedenen Pflanzen helfen sich gegenseitig. Freie Fläche versuche ich so gut wie möglich zu mulchen, wobei die Kunst hier darin besteht, genug Mulchmaterial zu sammeln.
Bei meinen Gemüsesorten habe ich vermehrt damit begonnen auf Samenfeste Sorten zu setzten. Dabei habe ich mir dieses Jahr einige alte Sorten aus der Region besorgt. Hybriden versuche ich so wenig wie möglich zu kaufen, wobei ich mich hier nicht selber knechten möchte. Dadurch ziehe ich aber die meisten Pflanzen selber vor, da die Auswahl der Setzlinge hier in der Region eher dürftig ausfällt.