Seit einiger Zeit ist die Forsythie zum Staatsfeind Nummer eins in unseren heimischen Gärten erklärt worden. Vielen mögen sie ohnehin wegen ihrer Farbe nicht. Wäre sie weiß, wäre sie wohl der totale Knaller, gelb ist nur leider gerade out. Aber viel schlimmer ist die Tatsache das sie ökologisch nutzlos ist. Einer der Gründe, warum die Forsythie in letzter Zeit immer häufiger ausgerissen und verbrannt wird. Das wiederrum ist nur eine Vermutung meinerseits.

Frosythie – ökologisch nicht wertvoll

Ja es ist wahr! Sie liefert keinen Nektar und auch keine Pollen. Ihr einziger Nutzen liegt darin im Garten hübsch auszusehen, so man sie denn optisch ansprechend findet. Damit zählt sie nicht zu den insektenfreundlichen Pflanzen. Solltest du also einen Garten haben, der so klein ist, dass du nur eine einzige Pflanze pflanzen darfst, nimm nicht die Forsythie. Es ist jetzt aber auch nicht so, dass die Forsythie Insekten aktiv tötet. Sie schießt nicht mit Giftpfeilen auf Biene Maja und Co.

Dennoch, zeigt man in den Weiten des www´s eine Forsythie, muss man mit einer Belehrung der “erhobenen Zeigefinger” Art rechnen. Einer wird immer kommen, der dir erklärt wie böse deine Pflanze ist, die du da im Garten hast und was du stattdessen besser machen könntest. Zugegeben, als Enkelin eines Imkers und als Bauerngärtnerin seit dem 5 Lebensjahr kränkt mich das etwas. Ja, damals fing alles an, mit meinem eigenen Beet, auf dem es ziemlich mischkulturartig zuging. Ich weiß um den ökologischen (Un)Nutzen der Pflanze gut bescheid. Zeitgleich kenne und beherberge ich aber auch diese welche Pflanzen, die eben doch insektenfreundlich sind.

Insektenweide trotz Forsythie

Mein Garten blüht, seit ich denken kann, von März bis Oktober (mittlerweile sogar im Dezember und Januar schon) und die Krabbel- und Flugtierchen geben sich bei mir die Klinke in die Hand. Sicher mögen nicht alle Pflanzen in meinem Garten Insektenfutter sein, aber sie teilen sich den Platz mit sehr viel Insektenfutter (ich persönlich nenne sie ja lieber Blumen und Kräuter, aber nun gut) und dabei entsteht eine schöne homogene Mischung.

Eine Mischung, die mein Herz mit Freude füllt und von der sich Insekten ernähren können (win-win Situation). Und das nicht erst, seit das große Insektensterben in aller Munde ist, schon vorher war es so, schon immer, schon seit ich denken kann. So lebe ich, so wurde ich geboren und erzogen. Wären alle Gärten so bunt wie meiner (ich bin ein bekennender Pflanzenmessi und sammle alles, bei mir wächst quasi nichts doppelt) hätten wir das Thema Insektensterben nicht, trotz Forsythie.

Die Forsythie darf also bleiben

So möge man mir also verzeihen, dass ich den gerade auch etwas modernen “Bienenfreundlich-Zug” nicht aufspringe und alle Pflanzen aus meinem Garten rupfe, nur weil sie gerade einen nicht so guten Stand haben, um statt dessen andere zu pflanzen, während die Alten auf den Müll wandern. Pflanzen für die ich schon vor vielen Jahren bewusst die Verantwortung übernommen habe, lebende Geschöpfe die mir viel gegeben haben, die in mir ein schönes, heimisches Gefühl hervorrufen und die ich nicht zerstöre, weils gerade in ist. Statt dessen halte ich es wie so oft im Leben. Abwarten bis der Hype vorüber ist und die Moralaposteln wieder abziehen.

Das schöne daran, mein Garten wird auch dann noch ein Insektenparadis sein, wenn der Trend längst in der Versenkung verschwunden ist und kein Hahn mehr nach der Forsythie kräht. Bei mir darf sie also bleiben, auch wenn ich weiß, dass sie mir außer ein paar hübschen Blüten mehr nicht geben kann. Einfach so, weil ich sie mag!


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